Tom Cruise am Eisbach München – Surfen oder nur Staunen?!
Tom Cruise – am Dienstag klappt ihm die Kinnlade in München runter. Er steht kurz mit offenem Mund da und kann es offensichtlich nicht glauben. Sogar seine Sonnenbrille nimmt er ab, die ihn bis dahin so gut getarnt hat – er traut seinen Augen nicht: Auf einmal steht er vor dem Eisbach und sieht Surfer mitten in der Großstadt München weit weg von jedem Ozean. Still, gebannt, staunend – so steht er im Schatten der Bäume neben der Eisbachwelle. Und einmal ist es andersrum im Leben des Tom Cruise: Hier am Eisbach München wird sogar der weltbekannte Schauspieler von einem Schauspiel gefesselt, dargeboten von der Eisbachwelle und ihren Surfer. Blitze von Fotoapparaten, zig Zuschauer, Jubelrufe – aber sie gelten ausnahmsweise nicht ihm. Noch nicht. Die Welle begeistert die vielen Zuschauer; einschließlich Tom Cruise.
Das unvorsichtige Absetzen seiner Sonnenbrille und das aufgeregte Jubeln seiner Begleiter mit unüberhörbarem amerikanischen Akzent verraten ihn dann doch: Er ist es, Tom Cruise am Eisbach in München. Noch hat ihn die Zuschauerschar auf der Brücke und um die Eisbachwelle nicht entdeckt. Nur ein paar Surfer. Die sind aber so auf ihren nächsten Ride konzentriert, dass sie den Film-Star unbehelligt staunen lassen. Noch nie zuvor hat er vom Eisbach und vom Flusssurfen gehört. Und dann will Tom Cruise doch mehr über die Eisbachwelle und das River-Surfen erfahren.
Das Wasser im Bach schaue doch so dreckig aus, dass sich all die Surfer vergiften müssten, meint einer seiner Begleiter auf Amerikanisch zu Tom Cruise. So kann das Local Surfer Wolfrik nicht im Raum stehen lassen, als er gerade an der Gruppe aus USA mit seinem Board vorbeigeht. Die Isar und damit auch der Eisbach hat beinahe Trinkwasser-Qualität. Und schon sind sie am Ratschen: Über die Geschichte des Riversurfens am Eisbach, über die Steine und Strudel an der Welle, über die Legalisierungsthematik, über die Unterschiede zum Surfen im Meer, über den Kinofilm zum Eisbach Riversurfen, über die uralte Münchner Surfszene und vieles mehr. Beim Ratschen kann er kaum seinen Blick von der Welle lassen. Er ist hin und weg. Die Einladung, kurz ins Wasser zu springen und das Eisbach Surfen zu probieren, lehnt Tom Cruise mit einem großen Lachen im Gesicht lieber ab.
Der Schauspieler hat das Spiel anscheinend schnell durchschaut: Eisbach mit Steinen, Weißwasser und Strudeln ist riskant für mich als Anfänger. Hier darf ich nicht anfangen, sondern muss erst an die Floßlände zum Üben. Auch ein klares „Ist schon OK“ und die Einladung gerne mal das Surfboard zu leihen, beruhigt ihn nicht; er habe gerade gelernt, dass da etliche Tonnen Wasser pro Sekunde über die Welle pumpen. Da habe er echt Respekt davor, und natürlich auch vor den Surfern selbst, die hier sichtlich ihren Spaß haben. Und er finde es toll, was die Surfer hier am Eisbach in München machen.
Leider hat er dann den Fehler gemacht, aus dem Schatten der Bäume hoch auf die Brücke zu gehen, um eine weitere Perspektive von der Welle zu erleben. Tja, da hat ihm auch seine noch so tarnende Sonnenbrille nichts mehr genutzt: Statt stillem Staunen und weiterer Perspektive ist ein Fotoblitz- und Autogrammgewitter auf der Brücke über ihn hergefallen.
Posted: July 22nd, 2010 under München Events.
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