Eisbach München River Surfing im Rampenlicht – Bier-Werbung mit Eisbach Surfern
Eisbach München River Surfing: Sommer, Sonne, Sport, Stimmung, Style, Sixpack… zumindest auf den ersten Blick. Klar, dass sich darauf unzählige Medien seit vielen Jahren stürzen! Die ganz andere Seite des Eisbach wird eher selten kommuniziert: eiskaltes Wasser, vom Regen dunkelbraun gefärbte, stinkende Gift-Plörre, steifer Wind durch die Tunnelfenster, Abgasgestank von der darüberliegenden Straße, dunkles Schattenloch unter Brücke und Bäumen, endloses Anstehen an der Welle, Auskühlung statt Sport, Bierbäuche statt Sixpacks, Auseinandersetzungen zwischen Surfern, Verletzungen, Drängler… und trotzdem sind Tag und Nacht Surfer auf der Eisbachwelle – das lockt die Medien seit langem!
Einer der ersten großen Auftritte des Eisbach München war mit Uhrenhersteller Swatch. In den 90ern hat Swatch den damaligen Pro Surfer Conan Hayes nach München eingeflogen und trotz magerer Surfperformance einen insgesamt sehr gelungenen Werbespot am Eisbach gedreht. Seitdem ist Eisbach Surfen immer wieder in Werbespots erschienen, zuletzt besonders für Brauereien. Seit 2012 flimmert der Eisbach-Werbespot der Münchner Traditionsbrauerei Hofbräu auf Kinoleinwänden und brandaktuell lässt Bitburger die Eisbach Surfer über die TV-Screens tanzen.
Zwei Spots, die unterschiedlicher nicht sein könnten – obwohl beide Werbungen auf derselben Welle reiten: auf der Eisbachwelle.
Geschmackvoll? Da scheiden sich bekanntlich schon beim Bier die Geister.
Lockt das weitere Surfer an und wird es dadurch noch voller und ungemütlicher am Eisbach? Ziemlich sicher.
Was ändert sich für die Eisbachwelle selbst? Erstmal gar nichts. Die Welle läuft und läuft und läuft – ob sich die Surfer rundherum die Köpfe einschlagen oder Kamerateams samt Zuschauern vor Überfüllung von der Brücke fallen oder nicht. Die Eisbachwelle läuft, brodelt, glitzert, tost, funkelt.
Die Welle ist ein Blickfänger, ein Magnet, pure Energie mit enormer Anziehungskraft für Surfer, Zuschauer und Medien – und der Welle selbst ist das alles völlig gleichgültig.
München = Eisbach Riversurfen = Begeisterung wie für Fußball
Ohne “Surfer-Brille” oder “Zuschauer-Brille”, also ganz objektiv betrachtet, z.B. aus Sicht der Eisbachwelle selbst: Welche entscheidende Botschaft vermitteln diese Werbespots eigentlich?
München ist Eisbach München River Surfing! Die weltweit bekannte Brauerei Hofbräu München wirbt mit dem Image von München, identifiziert sich mit München, und bedient sich dazu des international bekannten Wahrzeichens „Eisbach München“.
Eisbach München River Surfing ist mehr als nur Trendsport und wird von Bitburger zusammen mit dem Sport aller Sportarten in Deutschland gezeigt: mit Fußball. Und zur Krönung wird Eisbach Surfen in diesem Werbespot sogar zusammen mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gezeigt.
München = Eisbach Riversurfen = Begeisterung wie für Fußball
Mit dieser Formel als Botschaft aus den Werbespots nun noch einmal die Frage: Was ändert sich für die Eisbachwelle durch dieses Medienspektakel? Mittelfristig könnte derartige Medienpräsenz dazu beitragen, dass die Münchner Eisbachwelle nicht mehr alleine sein wird! Hoffen wir, dass diese Massenwerbung die Massen aufrüttelt, breite Begeisterung auslöst, Finanzkräftige und Mutige zusammenführt und zusätzlich zu Fußball und Bier endlich auch weitere Surfer Wellen gebaut werden!
Und kurzfristig? Hoffentlich erkennt unsere Stadt München in diesen Massenmedien-Werbungen, dass River Surfen mittlerweile nicht mehr nur die Touristen am Eisbach begeistert, sondern auch das breite TV-Publikum, dass River Surfen nicht nur Trendsport ist, sondern sogar zusammen mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in den Massenmedien gezeigt wird. Da steckt enorme Begeisterung drin! Hoffentlich motiviert das unsere Stadt München, für diese Saison 2013 genug Wasser für die Anfänger-Welle an der Floßlände in Thalkirchen zur Verfügung zu stellen – früher war hier eine traumhafte Welle, heute fehlt einfach nur ein kleiner Schluck Wasser. Während andere Städte wie Nürnberg, Berlin, Salzburg, Innsbruck und Bratislava oder der Flughafen München Konstruktionen und Finanzierungspläne für den Wellenbau umsetzen müssen, braucht es in München für die Floßländenwelle nur ein paar Liter mehr Bier im Floßkanal.
Edited: April 28th, 2013