Buster

Surf Boards und Surf Equipment für den Eisbach München seit 1999

buster-surfboards-logo-eisbach-river-surf-fluss-welle-muenchenBuster Surfboards ist eine echte Münchner Brand und mittlerweile weit über München hinaus bekannt und erfolgreich. Buster Boards werden viel am Eisbach gesurft – auch von einigen der talentiertesten Münchner Flusssurfern. Nico Meisner, einer der Gründer und Inhaber der Local Brand Buster, verrät, wie der Eisbach sein Leben verändert und zur Gründung von Buster motiviert hat.

Seit wann bist du am Eisbach? Und wie kam es dazu? Denke das erste Mal versucht hab ich Eisbachsurfen 1995 versucht. Regelmäßig surfe ich seit 2003 am Bach. Dass ich irgendwann am Bach landen würde war denke ich klar, als ich nach München gezogen bin. Ich bin Ende der 80er in Münster groß geworden, das war damals Nabel der europäischen Skateboardwelt. Ich wurde also in zartester Jungend schon extrem vom Boardsport geprägt.

Wann kam die Idee zur Brand Buster? Etwa 1999 traf ich auf Guido. Wir stellten fest, dass viele Leute zum einen am Fluß Boards fuhren, die gar nicht dafür geeignet waren und zum anderen ihre kostbaren 2-3 Wochen Sommerurlaub an der Atlantikküste mit Boards rumgurkten, die für deutsche Gelegenheitssurfer einfach nichts waren. Surfen kann einem so viel geben und das Leben positiv beeinflussen – das sollte nicht am ungeeigneten Material scheitern. Also beschlossen wir Boards zu bauen, mit Fokus auf Riversurfing und Offshoresurfer.

Wie ging es los? Wir nahmen Kontakt zu verschiedenen Shapern auf und haben sie nach München eingeladen und an den Eisbach und an die Floßlände gesetzt. Guido hat auch angefangen zu shapen und hat sich das Handwerk von Vincent Breysacher (damals Jaws Surfboards) beibringen lassen.

Buster hat also spezielle River-Surfboard-Shapes entwickelt. Wie sehen die aus? Eigentlich sehen die Riverboards aus wie normale Surfboards. Dazu gibt es auch eine interessante Geschichte: Unser erfolgreichstes Riversurfboard ist das sogenannte „E-Type“. Die Details zu dem Shape entstanden vor etwa 5 Jahren in Yoyos Zimmer in der Wohnung seiner Eltern. Gerry und Yoyo sollten ihr ultimatives Wunschboard festlegen, ohne dass ich oder ein Shaper da reinreden durfte. Mittlerweile wurden auf diesem Shape über 10 Riversurfcontests gewonnen. Irgendwann kam einer mal auf  die Idee, den Shape mit ans Meer zu nehmen. Auch dort hat der Shape mittlerweile zwei ADH Siege eingefahren und einen deutschen Meistertitel. Er wurde auch schon auf  Europa und Weltmeisterschaften und in der WQS gesurft. Soviel zum Thema Unterschied zwischen Riversurfboards und Meersurfboards. Wenn ein Shape „Magic“ ist, dann funktioniert er anscheinend überall.

Was ist das Hauptgeschäftsfeld? Boards? Riverboards? Wir verkaufen momentan in Europa so zu 80 % Boards fürs Meer und zu 20 % Riversurfboards. Dazu haben wir noch verschiedene Brands aus Australien, den USA und Hawaii im Vertrieb.

Wie viele Buster-Bretter sind bereits insgesamt am Eisbach im Einsatz? Wo ist der grösste Absatzmarkt ? Das wissen wir selber nicht so genau. Wir haben denke ich in 10 Jahren Buster Surfboards um die 500 Riversurfboards verkauft. Aber wie vorher schon gesagt, sind die Grenzen fließend: Manchmal entwickeln sich Shapes von uns, die nicht für den Bach vorgesehen waren, zu richtigen Verkaufsschlagern dort. Das kann man am Beispiel unseres 6’0 Quads mit Battail sehen. Wir verkaufen Riversurfboards in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Kanada, wobei die Münchener Szene natürlich der größte Markt ist.

Mit welchen Local Brands hat Buster Kontakt? Wie arbeitet ihr zusammen? Da fällt mir als erstes natürlich Wolfrik von Driftwood Fins ein. Wolfrik hat es geschafft mit seinen Finnen unsere Shapes am Bach zu noch perfekterer Performance zu bringen. Eine EFC1 Center Finne macht ein Board mit Thruster Fin Setup am Bach erst perfekt. Ansonsten arbeiten wir auch mit Leuten wie André vom wavefactory Surfcamp in Sri Lanka und Sigi vom Ineika Camp auf Fuerteventura zusammen. Auch diese beiden haben ihre Wurzeln in der Münchner Surfszene. Von dort aus kommt für uns sehr viel wertvoller Input für die Entwicklung unserer Surfboards. Auf Fuerteventura ist unser Testcenter und gerade Gerry ist sehr viel dort.

Was tut Buster für die Eisbachwelle und ihre Surfszene? Wir sind als Hardwarecompany natürlich eng vernetzt mit der Industrie, den Verbänden, den Medien und vor allem vielen Surfern. Wir machen da aber eher viel Networking im Hintergrund. Der Eisbach ist ein ganz sensibles Thema und sollte nicht bedingungslos in die Öffentlichkeit gezerrt werden. Natürlich versuchen wir immer die Jungs aus unserem Team zu pushen, dass sie in Deutschland und International mehr Respekt und Coverage bekommen. Es ist kein Zufall, daß Gerry und Yoyo mittlerweile die beiden wohl am besten verdienenden Surfer mit Wohnsitz in Deutschland sind. Aber auch für unsere „Kleinen“ geben wir Gas, suchen weitere Sponsoren für sie und schauen, dass wir ihnen Kontakte vermitteln, damit sie sich weiterentwickeln können. Aber primär sollen natürlich alle einen maximalen Spass an der Sache haben. Zu wichtig darf man sich bei dieser ganzen Sponsoring Geschichte auch nicht nehmen, sonst wird’s schnell peinlich.

Wie wird man als Münchner Surfbrand in der Surfindustrie wahrgenommen? Der Respekt in der europäischen Surfindustrieszene ist erstaunlich hoch. Der Eisbach und auch Buster Surfboards hat eine Außenwirkung, die uns immer wieder erstaunt.

Hat es fürs Geschäft außerhalb Münchens eher Vorteile oder Nachteile ein Surfboardbrand mit Wurzeln im Riversurfen zu sein ? Beides. In Norddeutschland sind alle ziemlich skeptisch. Die muss man erstmal auf ein Board von uns stellen damit sie sich überzeugen lassen, dass wir auch gute Board fürs Meer bauen. Aber generell hat uns das auch sehr geholfen. Auch hier gibt es eine interessante Geschichte. Vor etwa 4 Jahren bekamen wir eine sehr höfliche email von einem japanischen Ingenieur. Sie hatten dort eine neue Surfboardtechnologie entwickelt. Irgendwoher wussten sie vom Eisbach und dass dort Boards besonders schnell kaputtgehen. Sie boten uns an, mal ein Testboard vorbeizuschicken. Wir schickten ihnen die Zeichnungen zu unserem E-Type. Als dann das erste Board per Luftfracht kam und wir es in den Händen hielten, haben wir noch gelacht. Es war sehr leicht und machte keinen stabilen Eindruck. Dann gaben wir es Gerry, der kann ein minderwertiges Board innerhalb eines Tages am Bach komplett zerstören. Am Ende des Tages war das Lachen einem ungläubigen Staunen gewichen. Wir tauften die Technologie IX-PS.

Wie sieht die Zukunft aus von Buster? 2010 werden wir erstmalig mehr Boards in IX-PS Technologie verkaufen als klassische PU / Polyesterboards. Im Bereich Riversurfboards wird es nur noch IX-PS Boards geben. Die Technologie vereint die Vorteile aller bisherigen Bauweisen. Die Boards sind stabil und saugen bei Beschädigungen kein Wasser mehr,  das Flex und Resposeverhalten ist dabei ähnlich wie bei klassischen PU / Polyesterboards. Außerdem bleibt hier High Tech bezahlbar, da hilft uns gerade der starke Euro, weil wir alles Material in Dollar bezahlen.

Wie wird sich die Surfszene in München am Eisbach entwickeln? 2010 wird ein spannendes Jahr. „Keep Surfing“ kommt in die Kinos. Der Lifestyle Surfen ist nach wie vor sehr populär. Die Aufmerksamkeit auf Riversurfen steigt kontinuierlich. Ich denke aber, durch die natürliche Selektion des Eisbachs wird die Szene nicht explosionsartig wachsen. Es kann einfach nicht jeder lernen, dazu ist es zu schwer. Und selbst Leute die es von den Skills drauf hätten, müssen hart einstecken können. Der Bach stellt jeden erstmal auf die Probe. Nur wer eine starke Persönlichkeit hat und sich am Anfang von den Impacts an den Steinen nicht abschrecken lässt, kann hier ein Local werden.

Werden weitere Local Brands aus der Eisbachszene entstehen? Das hoffen wir sehr und freuen uns drauf.

Nico surft natürlich selbst seit Ewigkeiten. Ein Interview mit Nico als Local Eisbach Surfer gibts hier.

Hier erfahrt ihr alles über die Local Brand Buster:

www.buster-surfboards.com 

http://www.facebook.com/pages/Buster-Surfboards/161340389475