wallauerpictures
Produktionsfirma aus der Münchner Surfszene seit 1999
Tief verwurzelt im Snowboarden und Windsurfen hat Local Surfer, Shaper, Surfshopgründer, Fotograf und Filmproduzent Dee Dee Wallauer schon Anfang der 90er einen Plan vor Augen: Mit Surfboard-Shapen und Board-Repair sich ein Leben am Meer zu ermöglichen. Anstatt irgendwo am Meer, lebt Dee Dee Wallauer jetzt in München und filmt und fotografiert am Eisbach und an den besten Stränden und Berggipfeln auf dem Globus. Noch zu Zeiten seines legendären Blue Wave Surfshops gründet er 1999 die Local Brand wallauerpictures in München. Mit seiner Produktionsfirma für Fotografie und Film hat Dee Dee von Anfang an Werke über das Flusssurfen am Eisbach in München produziert und on air gebracht. Sein Talent für Film und Fotografie hat er zufällig entdeckt: Durch Eventfotografie bei seinem Job in einer Eventagentur. Ein Job, mit dem er in den 90ern seine Leidenschaft finanzierte: Wellenreitbretter shapen und seinen Blue Wave Surfshop in München führen. Über den Blue Wave Surfshop sind die entscheidenden Kontakte in der Event- und Filmbranche entstanden. Seine Leidenschaft zum Shapen wurde 1999 durch eine Harzallergie abrupt beendet. Dee Dee musste einen neuen Weg gehen und hat sein neu entdecktes Talent verwirklicht: Film und Fotografie mit seiner Produktionsfirma wallauerpictures. Ende 2010 kommt „Ride On II“ in die Kinos und im darauffolgenden Jahr die Eisbach-Riversurf-Filmproduktion „Munich Vibrations“.
Mit „Ride On I“ hast du im Jahr 2000 einen der ersten Extremsportfilme ins Kino gebracht, in denen ein eigenes Kapitel dem Riversurfen am Eisbach gewidmet ist. Wie kam es dazu, dass du mit Filmen begonnen hast? Zum einen war die Surfvideo-Abteilung im Blue Wave ein großer Bestandteil des Shops. So liefen ständig alte und neue Surf-Filme auf dem riesen großen Fernseher. Ich glaube, ich habe „Morning of the Earth“ und „Crystal Voyager“ wohl über 100 Mal gesehen. Die Art wie Anfang der 70er Jahre Surffilme gemacht wurden war der erste große Impuls; und der Look von 16mm- und Zeitlupenaufnahmen hat mich fasziniert. Auf der anderen Seite war der Weg, den ich als Surfboard-Shaper und mit dem Blue Wave Surfshop über die 90er hinweg beschritten habe, offen für Weiteres: Für mein Leben heute als Profi in Fotografie und Filmproduktion. Mein damaliger Nebenjob in der Eventbranche ist über einen Kontakt aus dem Blue Wave entstanden. Dieser Job war nicht nur finanziell entscheidend, sondern darüber bin ich auch zur Fotografie und zum Film gekommen: Auf jeder Veranstaltung mussten Belegfotos gemacht werden. Irgendwie haben meine Aufnahmen von Anfang an für Begeisterung gesorgt und deshalb wurde mir schnell die Aufgabe übertragen, auf Events zu filmen und zu fotografieren. So habe ich mein Talent für Fotografie entdeckt und immer weiter ausgebaut, während ich gleichzeitig den Blue Wave Surfshop und die Shape-Werkstatt betrieben habe. Als dann Ende der 90er die Allergie gegen Harz beim Boardbau ausbrach, habe ich beschlossen, den Schwerpunkt auf Fotografie zu legen. Heute verdiene ich mein Geld mit Fotografie- und Film. Im Bereich „Bewegtbild“ gehört dazu alles von Logoanimation, über Werbeclips, bis hin zu Filmprojekten. Dazu habe ich 1999 meine Produktionsfirma wallauerpictures in München gegründet. Und sehr früh habe ich auch gleich mit der Produktion von „Ride On“ begonnen. Ich würde aber bei Ride On eher von einem Soul-Film als von einem Extremsportfilm sprechen. Darin ist ein eigenes Kapitel über das Flusssurfen am Eisbach zu sehen. Schon im Jahr darauf kam Ride On mit einer 16mm-Kopie in über 20 Städten in Deutschland und Österreich in die Kinos.
Und was hat dich zu dem Eisbach-Kapitel in Ride On I bewegt? Mit dem Eisbach-Kapitel in Ride On wollte ich die Eisbachwelle filmerisch für die Zukunft festhalten. Damals in den 90ern war nie sicher, ob die Welle vielleicht doch von einem Tag auf den anderen platt gemacht wird. Es herrschte ständig Unsicherheit darüber, ob die Welle am Eisbach vielleicht strikt verboten, abgesperrt oder entfernt wird. Dann wäre es schlagartig vorbei gewesen mit Flusssurfen im Herzen Münchens. Deshalb wollte ich die Eisbachwelle und das Flusssurfen filmerisch festhalten. Die Eisbachwelle und dass dort meine Boards gesurft werden empfand ich auch als Ehre und Wertschätzung meiner Shapekünste; das wollte ich einfach alles festhalten. In Ride On werden demnach auch Surfer gezeigt, die meine Blue Wave Surfboards am Eisbach gefahren sind, wie Gerry, Michi und Günther. Gerry und Michi waren damals schon super Surfer und sind mittlerweile richtige Surfgrössen; Günni ist eh eine Legende und jetzt vor allem Longboarder. Damals war es immer kritisch, mit einer Kamera am Eisbach anzukommen. Da es illegal war, wollte man jede Aufmerksamkeit vermeiden. Jeder Fotograf oder Kameramann wurde sofort boykottiert oder tatkräftig verscheucht. Es ging sogar soweit, dass unser „Hausmeister“ mal den Fahrzeugschlüssel eines Kamerateams kurzerhand in den Eisbach geworfen hat. Ich hatte da wegen dem Blue Wave Surfshop eine Sonderstellung und damit die Möglichkeit, am Eisbach als einer der ersten überhaupt richtig zu filmen. 2000 hatte Ride On seine Premiere im Rio Filmpalast in München. Seit dem läuft der Film jährlich bei den Surfilmwochen im Werkstattkino. Der Film wurde vor einiger Zeit überarbeitet und hält als Zeitdokument den Eisbach und den Spirit der 90er sehr gut fest.
Dein neuer Ride On II wird Ende 2010 in die Kinos kommen. Gibt es darin wieder ein eigenes Eisbachkapitel? Das war zunächst so geplant. Allerdings bietet der Eisbach und seine Surfszene so viel Stoff, dass ich beschlossen habe, einen eigenen Film über die Eisbachwelle zu machen: Der Münchner Riversurf-Film „Munich Vibrations“. Natürlich kommt in Ride On II auch Surfaktion, die ich an verschiedenen Surfspots auf dem ganzen Globus gefilmt habe. Gedreht habe ich für Ride On II hauptsächlich von 2002 bis 2008. Seitdem bin ich in der Postproduktion. Ende 2010 wird Ride On II in die Kinos kommen. Er wird voraussichtlich erst einmal digital gezeigt.
Was werden wir in deinem Riversurf-Film „Munich Vibrations“ Ende 2011 sehen? Man fragt sich natürlich, ob Björn mit Keep Surfing nicht schon alles zum Eisbach gezeigt hat. Ich denke, München, der Eisbach und Riversurfen an sich bietet so viel Stoff und so viele Gesichtspunkte der Darstellung, dass es nicht genug gute Filme darüber geben kann. Munich Vibrations wird mehr die traditionsreiche Geschichte des Flusssurfens bis hin zur Entdeckung des Eisbachs in München als Thema haben. Dabei soll auch der Charakter von München hervorgehoben werden. Surfgeschichte mitten in München. Die Riversurf-Szene in München ist die älteste seiner Art und ist über die Jahre enorm gewachsen. Außerdem sind die Charaktere am Eisbach so unterschiedlich wie sie nur sein könnten. In Bali am Strand sehen alle Surfer gleich aus. Hingegen am Eisbach in München kommt der eine Surfer im Business-Anzug mit Porsche an, der andere in Birkenstocks auf einem verrosteten Fahrrad, der nächste steigt aus der U-Bahn mit seiner ganzen Familie auf dem Weg zum Surfen, viele kommen regelmäßig aus anderen Städten und sogar Ländern zum Surfen an die Eisbachwelle. Der Eisbach ist so einmalig, dass der Profimusiker und Surfer Jack Johnson sogar sein ganzes Tourvideo darum gedreht hat. Es gab auch mal einen Hawaiianer, der in Heidelberg bei der US-Army stationiert war und sich illegaler Weise an Wochenenden aus der Kaserne gestohlen hat, um am Eisbach zu surfen. Das war ein 95kg-Marine. Immer wenn er hier war zum Surfen, stand er mit Tränen in den Augen am Eisbach, weil ihm das ein Gefühl von seiner Heimat Hawaii vermittelte. Jeder surft hier auf seine Weise; denn irgendwie hat die Surfindustrie hier am Eisbach noch keinen Einheitsbrei geschaffen. Seit etwa 20 Jahren recherchiere ich zu diesem Thema, weil mich der Bach von Anfang an fasziniert hat. Wir haben zum Glück auch einige schöne Aufnahmen aus der frühen Zeit. Dazu habe ich über die Jahre viel gefilmt und im Sommer 2009 einige Interviews und Portraits gemacht. Jetzt kommt der Feinschliff. Im Winter 2010 wird es eine interne Preview von Munich Vibrations geben. Bis Ende 2011 soll der Film dann fertig sein.
Mit welchen Local Brands und Artists hat wallauerpictures Kontakt? Der Kameramann und Local Surfer Flo Dittel hat für Ride On II einen Haufen Wellenreitaufnahmen rund um den Globus gemacht und hat mich auch sonst unterstützt, wo es ging. Flo Hagena habe ich öfter zu Snowboardaufnahmen in den Bergen getroffen. Ansonsten treffe ich ja alle am Eisbach wie z.B. den Björn Richie Lob, mit dem ich mich gerade bei der Bachauskehr ausgetauscht habe. Auch zum Dieter Verstl habe ich einen guten Kontakt. Interessanter Weise ist auch er immer am Start, wenn das Licht gut und das Surfniveau hoch ist.
Mehr zur Local Brand wallauerpictures mit Ride On und Munich Vibration erfahrt ihr auf www.wallauerpictures.de oder wendet euch einfach direkt per Email an:
wallauerpictures @ eisbachwelle.de
Hier gibt’s mehr zu Wallauer Riversurfboard-Shapes und die Story zum legendären Blue Wave Surfshop von Local Artist Dee Dee Wallauer…
Und zum Abschluss noch ein Teaser zu Ride On II – Ende 2010 kommt er in die Kinos für euch. Stay tuned!
RideOn2 from Dee Dee Wallauer on Vimeo.